Ohne Hardware kein Homeoffice

27.03.2020

Weil die Universität Wien alle ihre Mitarbeiter*innen am 16.03. zum Schutz vor dem Corona-Virus ins Homeoffice geschickt hat, müssen derzeit viele häusliche Arbeitsplätze neu ausgestattet werden. Viele Mitarbeiter*innen bestellen dienstliche Laptops oder Headsets über den ZID. Andere brauchen SIM-Karten und Datenpakete für ihr Diensthandy. Die hohe Nachfrage schafft neue Herausforderungen.

Im ZID-Team Unified Communications (UC) dreht sich alles ums Telefonieren. Hier wurden im vergangenen Monat viermal mehr SIM-Karten bestellt als üblich, erzählt UC-Mitarbeiterin Monika Neuwirth: „Die meisten Bestellungen kamen am 13. März, dem Freitag, bevor die Universität Wien auf Notbetrieb umgestellt hat.“ 


Unbürokratische Unterstützung

Parallel dazu haben Neuwirth und ihre Kolleg*innen für rund 80 u:phone-Apparate in den Universitätsgebäuden die Rufumleitungen und Sprachboxen eingerichtet. Dafür gibt es auch Anleitungen auf der ZID-Webseite. Die unbürokratische Unterstützung sorgte dafür, dass alle Mitarbeiter*innen ohne Unterbrechungen weiterhin telefonisch gut erreichbar sind. 

Das gilt auch für die dringend benötigten Diensthandys, sagt Neuwirth: „Wenn jemand eine neue SIM-Karte bestellt oder verbrauchtes Datenvolumen erhöhen will, geht das derzeit einfach per E-Mail mit CC an die Führungskraft.“ Doch selbst das größte Engagement ist bei manchen Problemen machtlos: „Hin und wieder ruft jemand an und sagt, dass sein Handy defekt ist. Da kann ich leider wirklich nicht helfen. Wir liefern ja nur SIM-Karte und Vertrag, das Gerät selbst wird von der Organisationseinheit gekauft, bei der die Person beschäftigt ist.“


Die Preise steigen

Nicht jeder vorhandene Rechner im häuslichen Maschinenpark ist für Homeoffice geeignet. René Deimel von der ZID-Stabsstelle Financial, Controlling & Purchasing beschafft Laptops, Tablets und Zubehör für Uni-Mitarbeiter*innen, und auch er hat derzeit gut zu tun: Allein die Laptop-Bestellungen sind zuletzt um 65 bis 70 % gestiegen. Und das zu einer Zeit, in der die halbe Welt auf Homeoffice umstellt. Die Folge? Der Markt wird eng. „Marken-Headsets in guter Qualität sind üblicherweise schon um 30 Euro zu bekommen“, erzählt Deimel. „Zur Zeit bewegt sich der Preis bei etwa 100 Euro.“ 

Bei Laptops und Tablets macht sich zudem die Komplexität der Produktionsketten bemerkbar. Schon vor der Corona-Krise hatten einige Hersteller Lieferprobleme, weil nicht genug Prozessoren verfügbar waren. Mittlerweile haben auch andere Zulieferfirmen Schwierigkeiten. „Da fehlen teilweise Gehäuseteile oder Akkus“, sagt Deimel. „Die Hersteller müssen improvisieren.“ Lange Lieferzeiten sind die Folge. Unter diesen Bedingungen sind auch die üblichen Preisnachlässe für Hochschulen nicht mehr garantiert, beobachtet Deimel: „Ein Anbieter hat diese Rabatte jetzt ganz zurückgenommen.“ Der ZID setzt trotzdem weiter alle Hebel in Bewegung, um jedes benötigte Gerät in der angeforderten Konfiguration zu beschaffen, und hat zuletzt ein größeres Kontingent über die u:book-Aktion bestellt, das sofort verteilt wurde. 


Manchmal braucht es Kabel

Wenn der Rechner dann da ist, muss er aufgesetzt werden. Erfahrene Nutzer*innen machen das selbst, weniger erfahrene lassen sich von dem*der EDV-Beauftragte*n ihrer Organisationseinheit per Telefon unterstützen. Wie Mitarbeiter*innen im Homeoffice arbeiten können, die zentral verwaltete PCs verwenden oder einen Laptop als Standard-Verwaltungs-PC nutzen wollen, stellte den ZID vor eine Herausforderung. „Um diese Laptops vollständig zu installieren, ist es zwingend erforderlich, sie per Kabel mit dem Datennetz der Universität zu verbinden“, erklärt Andreas Pytlik vom ZID-Team Service Delivery. „Das heißt, jemand muss mit dem Gerät in ein Uni-Gebäude kommen.“ Die sind derzeit noch gesperrt. Die ZID-Mitarbeiter*innen blieben auch an diesem Problem mit vollem Einsatz dran – und konnten so in kurzer Zeit eine Lösung finden.

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