Das E-Learning-Team des ZID bereitet derzeit eines der größten Moodle-Upgrades seit Jahren vor. Für die Nutzer*innen sind die Änderungen ab 24. August sichtbar.
Stabsstellenleiterin Eva Karall und ihr Mitarbeiter Martin Reichel erzählen, was kommt, was bleibt und was geht bei der E-Learning-Plattform der Universität Wien.
Moodle ist eine weltweit genutzte Open-Source-Software für E-Learning. Die Universität Wien setzt sie seit 2007 ein. Warum gibt es jetzt dieses große Upgrade?
Karall: Das Moodle-Headquarter, das die zentrale Software entwickelt, hat die weltweite Moodle-Community von etwa 300 Millionen Nutzer*innen nach ihren Anforderungen gefragt. Es gab dazu eine Online-Befragung, 12 Workshops, insgesamt über 1.000 Rückmeldungen. Die Moodle-Version 4 ist nun das langersehnte Ergebnis dieses mehrjährigen Prozesses.
Die Universität Wien hat die neue Version aber nicht sofort umgesetzt. Warum?
Karall: Genau, wir haben die Versionen 4.0 und 4.1 übersprungen und steigen jetzt mit der Version 4.2 ein. Wir wollten ein wenig abwarten, damit noch Kinderkrankheiten der neuen Software behoben werden konnten. Nach der Pandemie waren wir außerdem damit beschäftigt, unsere Tools zu konsolidieren. Parallel dazu haben wir uns ein Jahr lang Zeit genommen, um den Umstieg solide vorzubereiten und das neue Moodle gut einzuführen. Im Zuge des Upgrades wird außerdem die technische Infrastruktur im Hintergrund neu aufgestellt. Davon werden die Nutzer*innen aber nichts bemerken.
Reichel: Moodle funktioniert ja wie ein Baukastensystem, in dem die zentrale Software mit Erweiterungen aus der Moodle-Community und Eigenentwicklungen ergänzt wird. Wir haben sehr viele solcher von uns selbst entwickelten Features im Einsatz. Für jedes davon mussten wir prüfen, ob es weiterhin funktioniert, und es bei Bedarf anpassen.
Was zeichnet die neue Software-Version denn nun im Detail aus?
Karall: Neben einem neuen, moderneren Look und vielen neuen Features ist vor allem die Responsiveness verbessert worden. Konkret: Moodle ist jetzt auch mit dem Smartphone gut nutzbar. Die Navigation wurde komplett überarbeitet, ist jetzt übersichtlicher und passt sich beim Arbeiten mit der Plattform an den jeweiligen Prozess an. Moodle nennt das „kontextspezifische Navigation“, sie leitet die Lehrenden quasi von einem Arbeitsschritt zum nächsten. Die Navigation sollte jetzt auch für Nutzer*innen, die wenig damit zu tun haben, gut verständlich sein. Die Optik orientiert sich noch stärker am Corporate Design und an den anderen IT-Services der Universität Wien.
Reichel: Funktionell bleibt vieles gleich, es gibt aber durchdachte Anpassungen und Erweiterungen. Zum Beispiel wurden das Dashboard und Meine Kurse getrennt, um für mehr Übersichtlichkeit zu sorgen. Das Dashboard soll stärker als persönlicher Bereich dienen, der einen raschen Überblick über aktuelle Aufgaben ermöglicht. Die linke Navigationsleiste wurde in einen Kursindex umgewandelt, um Inhalte innerhalb eines Kurses besser ansteuern zu können. Eine deutliche Verbesserung besonders für Lehrende, Sachbearbeiter*innen und Tutor*innen ist außerdem, dass Aktivitäten, Materialen und Abschnitte jetzt an beliebiger Stelle hinzufügt bzw. mehrere gleichzeitig bearbeitet werden können.
Es fallen aber auch Features weg. Müssen sich Lehrende Sorgen machen, dass ihnen Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen, die sie brauchen?
Karall: Nein, absolut nicht. Wir deaktivieren nur solche Funktionen, die bisher kaum eingesetzt wurden und für die es auch eine Alternative gibt. Diese kurze Liste inklusive der vorgeschlagenen Alternativen findet man auf Moodle-Preview, unserer neuen Testinstanz, in der Nutzer*innen Moodle 4.2 vor dem Upgrade ausprobieren können. Außerdem gibt es dort einen Beispielkurs, in dem alle Änderungen beschrieben sind, und den Kurs Moodle 4.2, über den uns Feedback gesendet werden kann. Wichtig ist auch zu betonen: Alle vorhandenen Moodle-Kurse bleiben natürlich erhalten und sind nach dem Upgrade im neuen Design verfügbar.
Abschließend kurz zusammengefasst: Was erwartet Lehrende und Studierende bei Moodle 4.2?
Reichel: Für Lehrende bringt das Upgrade deutlich mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Lehrveranstaltung über Moodle und noch bessere Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Studierenden.
Karall: Die Studierenden können Moodle in Zukunft auf allen Geräten, auch unterwegs auf Handys und Tablets, komfortabel nutzen. Das Design ist moderner und es sind viele praktische Funktionen dazugekommen. Wir empfehlen Lehrenden und Studierenden, sich unkompliziert mit dem u:account in Moodle-Preview einzuloggen und durch die Liste der Aktivitäten und Materialien zu scrollen, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Serviceunterbrechung Moodle |
Zur Umsetzung des Moodle-Upgrades sind 2 Serviceunterbrechungen notwendig, an denen Moodle jeweils ganztägig nicht verfügbar ist:
Für Nutzer*innen sind die Änderungen ab 24. August sichtbar. Vorhandene Moodle-Kurse stehen danach im neuen Design weiter zur Verfügung. |