Frag doch u:ai!

01.03.2025

u:ai basiert auf der bekannten Anwendung ChatGPT und ist ab sofort für alle Mitarbeiter*innen verfügbar. Mehrere KI-Module unterstützen im Arbeitsalltag, darunter Chatbot und Dokumentenanalyse. August Szabo und Fabian Jusufi, die die Einführung von u:ai an der Universität Wien koordinieren, geben im IT-News-Interview nähere Auskunft.

Es gibt schon einige Chatanwendungen mit KI. Wie unterscheidet sich u:ai von den anderen Tools?

Fabian Jusufi: Das beginnt schon beim Anmelden am Service: Für den Microsoft Copilot mit vollem Serviceumfang braucht man eine Microsoft-Lizenz samt Microsoft-Account. u:ai kann man hingegen einfach mit den u:account-Zugangsdaten nutzen. Man muss keine Softwarelizenz bestellen und sich auch nicht registrieren.

August Szabo: Das KI-System, das hinter u:ai steht, wird nicht nur für die Uni Wien, sondern auch für zahlreiche andere Hochschulen in Österreich betrieben. Durch diese Synergien ist es für die Uni Wien kostengünstiger, u:ai bereitzustellen. Für unsere Nutzer*innen sind Kosten jedenfalls aktuell kein Thema, da diese derzeit nicht weiterverrechnet, sondern zentral übernommen werden.


Was kostet eine Anfrage in u:ai?

Fabian Jusufi: Das hängt von der Länge der Anfrage und auch von der Länge der Antwort ab. Man muss mit ca. 0,01 bis 0,20 Euro rechnen. Lässt man längere Texte analysieren, etwa ein PDF mit 15 Seiten oder mehr, liegt man am oberen Ende dieser Bandbreite oder darüber. Die Kosten werden derzeit, wie gesagt, aber nicht an die Nutzer*innen weiterverrechnet.


Warum sollte man u:ai statt einer frei verfügbaren ChatGPT-Version nutzen?

August Szabo: Ein besonders wichtiger Punkt ist der Datenschutz. Gibt man in frei verfügbaren ChatGPT-Versionen Daten ein, können diese für das Training der KI eingesetzt werden. Deswegen rät unser Datenschutzbeauftragter ausdrücklich davon ab, diese Tools im Uni-Kontext zu nutzen. Bei u:ai werden im Gegensatz dazu die eingegebenen Daten nicht für das Training herangezogen, weshalb u:ai auch vom Datenschutzbeautragten für die Nutzung freigegeben ist.


Wie kann u:ai Nutzer*innen in ihrem Arbeitsalltag unterstützen?

Fabian Jusufi: u:ai ist super geeignet, wenn man mit Texten arbeitet, und kann auch bei der Texterstellung unterstützen. Wenn man zum Beispiel ein E-Mail auf Englisch schreiben muss, kann man es zuerst auf Deutsch formulieren und dann übersetzen lassen. Texte kann man aber auch analysieren, strukturieren oder optimieren lassen. Beim Programmieren oder bei mathematischen Berechnungen kann u:ai ebenfalls sehr hilfreich sein. In der IT-Welt Künstliche Intelligenz bzw. auf der u:ai-Serviceseite haben wir Beispiele dafür gesammelt, wie man u:ai nutzen kann. 

August Szabo: Wichtig ist es aber, sich nicht blind auf u:ai zu verlassen. So wie bei anderen Chat-Anwendungen, die KI nutzen, können Antworten von u:ai Fehler oder erfundene Inhalte enthalten. Man nennt das auch Halluzinieren. Wir empfehlen deswegen, Antworten immer auch über andere Quellen nachzuprüfen. Und noch eine wichtige Info: u:ai ist nicht mit Daten von der Uni Wien trainiert worden. Stellt man im Chat Fragen konkret zur Uni Wien kann es daher passieren, dass u:ai falsch antwortet statt zuzugeben, dass es die Antwort nicht weiß. Solche Informationen sollte man also lieber direkt auf den Webseiten der Uni Wien recherchieren.


Gibt es Schulungen für u:ai?

August Szabo: Ja, es gibt begleitend zum Start des Service ein neues Webinar Erste Schritte in u:ai. Die Teilnehmer*innen erfahren darin, wie sie u:ai nutzen können und was sie dabei beachten sollten. Alle Infos dazu findet man in u:rise, wo man sich auch für das Webinar anmelden kann. Im Intranet gibt es außerdem eine Übersicht aller weiteren Schulungsangebote rund um KI an der Uni sowie eine Seite mit Prompting-Tipps.

Fabian Jusufi: Ich empfehle, u:ai einfach mal auszuprobieren – Learning by Doing sozusagen. Der Einstieg mit dem u:account ist sehr einfach und die Oberfläche selbsterklärend. Und falls die nächste Schulung zu weit hin ist: Man kann auch u:ai um Rat fragen ;).


Was ist die langfristige Perspektive für u:ai? Können die Nutzer*innen mit weiteren Features in Zukunft rechnen? 

August Szabo: Wir wollen Erfahrungen mit dem Tool sammeln und auch wie intensiv es genutzt wird. Auf dieser Basis werden wir zukünftige Serviceerweiterungen planen.

Fabian Jusufi: Eine erste fixe Ausbaustufe ist, dass man die Wissensbasis von u:ai zukünftig um eigene Dokumente ergänzen kann. Man kann dann mehrere Dokumente hochladen und, wenn man möchte, auch andere Nutzer*innen mit u:ai auf diese Dokumente zugreifen lassen. Für die Chat-Anwendung sind außerdem 2 weitere Features geplant: Es wird möglich sein, in u:ai mehrere Chats gleichzeitig zu führen. Zusätzlich wird man selbst entscheiden können, ob man Chat-Daten für kommende Sitzungen aufheben möchte. Derzeit speichert u:ai nur Daten der aktuellen Sitzung.


Mehr Informationen: KI-Software – u:ai