Dies wurde notwendig, da die Universität Wien bisher eine No-Cloud-Policy verfolgte, Angehörige der Universität Wien Cloud-Dienste aber längst nutzen oder aktuelle Software-as-a-Service-Produkte zwingend eine Cloud-Anbindung benötigen. Eine No-Cloud-Policy ist daher nicht mehr zeitgemäß.
Viele Fragen rund um das Thema Cloud konnten in der Vergangenheit an der Universität Wien in Bezug auf Zuständigkeiten oder Kompetenzen nicht geklärt werden. Prinzipiell sollten durch die Cloud-Strategie-Initiative technische Kompetenzen in der IT und klare organisatorische Richtlinien an der Universität Wien geschaffen werden.
Erkenntnisse
Im Rahmen der Initiative wurde – innerhalb und außerhalb der Projektgruppe – viel zum Thema Cloud diskutiert, um so einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Zudem wurden Schulungen besucht sowie Public-Cloud-Services getestet, um ein Gefühl für die Technik zu bekommen. Eine öffentliche Dokumentation dazu ist im Uni-Wiki verfügbar.
Am Ende des Projekts wurden zahlreiche Argumente sowohl für als auch gegen die Nutzung der kommerziellen Public-Cloud im Hochschulsektor zusammengetragen. Diese sind in einem Empfehlungsbericht gesammelt worden, der auf Anfrage beim ZID über Christian Kracher (christian.kracher@univie.ac.at) erhältlich ist.
Beim Vergleich einer selbstbetriebenen und einer kommerziellen Cloud-Infrastruktur zeigte sich deutlich, dass der ausgelagerte 24/7-Betrieb in der Cloud um ein Vielfaches teurer wäre als der Betrieb einer eigenen Infrastruktur.
Unabhängig von einer Kosten-Nutzen-Rechnung und den technologischen Möglichkeiten ist eines noch zu berücksichtigen: Forschungsdaten sind schützenswerte Ressourcen einer Universität, was gegen ihre Auslagerung in eine kommerzielle Cloud spricht.
Umsetzung
Die Universität Wien muss genau abwiegen, ob die Nutzung von Public-Cloud-Services nötig und gewollt ist, oder ob die Anforderungen mit universitätsinternen Ressourcen umgesetzt werden können. Eines der Ziele der Initiative war es, Know-how aufzubauen, um die Angehörigen der Universität Wien in diesen Fragen qualifiziert beraten zu können.
Konkret sollen folgende Maßnahmen in den nächsten 3 Jahren umgesetzt werden:
- Awareness bei den Angehörigen der Universität Wien in der Verarbeitung ihrer Daten schaffen
- Organisatorische Richtlinien erstellen und verabschieden
- Change-Prozesse begleiten, die sich durch eine Cloud-Nutzung in der Organisation ergeben
- Charakteristika der Cloud bei der Einführung und Weiterentwicklung von IT-Services berücksichtigen (etwa Selfservice)
- Forschung und Lehre unterstützen, das heißt Forschungsschwerpunkte zu Cloud-Computing etablieren; Studierende im Umgang mit Cloud-Plattformen ausbilden
Die Universität Wien ist mit der Umsetzung einer Cloud-Strategie auf einem guten Weg. Dies wird jedoch ein fortlaufender Prozess sein, der Wissen, Ressourcen und Budget benötigt. In jedem Fall sollte die Initiative genutzt werden, um mit der Entwicklung von Cloud-Services Schritt halten zu können und eine stabile, langfristige Strategie für die Universität Wien zu planen.
Ansprechpartner zum Thema Cloud-Strategie an der Universität Wien:
Christian Kracher, Projektmanager