Insbesondere geht es um die Bezeichnungen Whitelist und Blacklist sowie die Begriffskombination Master und Slave. Whitelist und Blacklist sind Positiv- und Negativlisten zum Schutz von IT-Systemen. Anwendungsbereiche sind Regeln für Firewalls, Spamschutz, Virenschutz oder für das Erlauben und Verbieten des Besuchs bestimmter Webseiten. Auf einer Whitelist befinden sich ausschließlich die gewünschten und vertrauenswürdigen Einträge, auf einer Blacklist explizit die unerwünschten oder nicht zulässigen. Für den Spamfilter der Universität Wien beispielsweise existierten beide Listen unter diesen Bezeichnungen.
Master und Slave sind weniger sichtbare Begriffe, die bisher üblicherweise in Programmier- und Skriptsprachen, in der Versionsverwaltung oder im Rahmen von IT-Entwicklungsprojekten verwendet werden.
Von der Black- zur Blocklist
Für diese bisher gebräuchlichen Fachbezeichnungen werden nun branchenweit Alternativen diskutiert, um sie langfristig mit diskriminierungsfreien Begriffen zu ersetzen. Der ZID orientiert sich bei der Umbenennung an der Terminologie branchenführender Unternehmen und Produkten wie Git oder Github. Künftig werden anstelle von Blacklist und Whitelist die selbsterklärenden Begriffe Blocklist und Allowlist verwendet. Als Alternativen für Master und Slave werden die Begriffspaare Main/Secondary oder Primary/Replica angedacht.
Sprache prägt das Denken
Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sie prägt auch unser Denken und unsere Wirklichkeit, wenn Whitelist das Gute und Blacklist das Unerwünschte symbolisiert. Projekte für einen Wechsel der Terminologie in der IT gibt es bereits seit mehreren Jahren. Aufgrund der aktuellen Ereignisse beschäftigt sich der ZID nun neben der Umsetzung der genderneutralen Sprache und Projekten zu Gender, Diversity and Inclusion auch mit dem Thema diskriminierungsfreie Sprache und setzt konkrete Schritte.