Wolkig bis heiter: Microsoft Azure für Forschung und Lehre

28.02.2023

Über 200 Services aus der Cloud: Microsoft Azure unterstützt Mitarbeiter*innen ab sofort bei Forschung und Lehre an der Universität Wien – und das DSGVO-konform.

Einige Mitarbeiter*innen nutzen die Public-Cloud-Plattform Microsoft Azure bereits, entweder auf eigene Faust oder über den Testbetrieb des ZID. Sie treiben damit Forschungsprojekte voran oder bringen die Cloud-Services Studierenden näher. Nun bietet die Universität Wien das kostenpflichtige Service regulär allen Mitarbeiter*innen an. Damit werden über 200 Cloud-Services einfach und schnell nutzbar.
 

Von A wie Analyse bis W wie Web

Die Bandbreite an Services ist groß: So lässt sich Infrastruktur wie etwa virtuelle Computer, Speicherplatz oder Datenbanken flexibel in Azure mieten. Eine andere Sparte sind Services, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten. Für Forscher*innen besonders interessant ist hier beispielsweise die automatische Umwandlung von gesprochener Sprache in Text und von Text in gesprochene Sprache. Um Software zu entwickeln und zu verwalten, stehen Container-Services zur Verfügung, wie Azure Kubernetes oder Azure Functions. Das Portfolio umfasst aber auch Machine-Learning-Tools. Diese unterstützen etwa (angehende) Data Scientists beim Entwickeln und Bereitstellen ihrer Modelle, mit denen sie große Mengen von Rohdaten auswerten können. Eine vollständige Liste aller Services ist auf der Microsoft-Azure-Webseite zu finden.

Die Azure-Services sind zwar kostenpflichtig, die finanziellen Vorzüge einer Cloud-Plattform kommen hier aber zum Tragen: Es fallen vorab keine Investitionskosten für Hardware oder Software an und Nutzer*innen zahlen nur jene Ressourcen, die sie brauchen (Pay-as-you-go). Um die Kosten vorab einzuschätzen, steht der Azure-Preisrechner zur Verfügung.
 

Azure zentral über die Uni statt eigenständig nutzen – ein Umstieg lohnt sich

Mitarbeiter*innen, die Azure bisher selbstständig genutzt haben, profitieren übrigens finanziell, wenn sie Microsoft Azure offiziell über die Universität Wien beziehen. Fabian Jusufi von der Stabsstelle Koordination Digitale Transformation, die die Einführung koordinierte, erklärt: „Dank eines speziellen europaweiten Rahmenvertrages für Forschungseinrichtungen erhält die Universität 15 Prozent Rabatt auf den üblichen Preis der Azure-Services. Und ein Supportplan von Microsoft, der schnelle Antwortzeiten garantiert, ist im Vertrag ebenfalls inkludiert.“

Aber auch abgesehen von den Kosten ist es ratsam, auf das offizielle Service der Universität Wien umzusteigen, da sich nur so Microsoft Azure DSGVO-konform nutzen lässt. „Die Azure-Umgebung der Universität Wien DSGVO-konform einzurichten, war auch eine große Herausforderung bei der Einführung der Public-Cloud-Plattform“, ergänzt Jusufi.

Erreicht wurde das etwa durch die Beschränkung auf Rechenzentren, die innerhalb der EU angesiedelt sind, sowie durch eine enge Zusammenarbeit mit der Stabsstelle IT-Security des ZID und dem Datenschutzbeauftragten der Universität Wien. So ist sichergestellt, dass Azure-Services auch für besonders schutzwürdige Forschungsdaten genutzt werden können. „Aus dem Testbetrieb, zum Beispiel mit der Fakultät für Informatik, wissen wir, dass die beinahe unüberschaubare Menge an Services für zahlreiche Anwendungsfälle in Forschung und Lehre geeignet ist“, so Jusufi weiter, „deswegen war es uns ein besonderes Anliegen, Azure universitätsweit verfügbar zu machen.“
 

Azure in der Praxis

Wolfgang Klas hat im Testbetrieb bereits Erfahrungen mit Microsoft Azure sowohl im Rahmen der Forschung als auch der Lehre gesammelt. Er ist Professor an der Fakultät für Informatik und Leiter der Forschungsgruppe Multimedia Information Systems. In Projekten nutzen seine Studierenden zahlreiche Dienste, beispielsweise virtuelle Computer und Netzwerke, diverse Datenbanken (SQL, MySQL, Azure Cosmos DB), App-Services, Azure Functions, Azure Active Directory basiertes Identity Management, Blockchain-Services oder Container-Services und Kubernetes via Azure.

Klas zieht ein erstes Resümee: „Durch den Einsatz von Azure konnten wir eine Reihe an innovativen Projekten unter Verwendung modernster IT-Lösungsansätze mit großem Erfolg realisieren. Neueste Technologien, mit denen Absolvent*innen spätestens in der Arbeitswelt konfrontiert werden, lassen sich mit Azure in der Lehre einfach und flexibel erfahrbar machen. Diese Technologien könnten wir den Studierenden sonst nur unzureichend vermitteln. Neben den von Wolfgang Klas und seinen Studierenden genutzten Services trifft dies besonders auch auf Dienste aus den Bereichen künstliche Intelligenz und Machine Learning zu.

Die Forschungsgruppe Scientific Computing der Fakultät für Informatik, die ebenfalls am Testbetrieb teilgenommen hat, nutzt die Public-Cloud für High-Performance-Computing (HPC), also für Hochleistungsrechnen. Auch für die Forschungsgruppe ist es von Vorteil, stets die neueste Hard- und Software zur Verfügung zu haben. Die Mitarbeiter*innen können HPC-Anwendungen so flexibel auf neuesten Computerarchitekturen testen und die Leistungspotenziale verschiedener Systemkonfigurationen ermitteln. Die Kosten bleiben dabei stets planbar.

Für die beiden Forschungsgruppen gibt es weitere entscheidende Vorteile von Public-Cloud-Services: Hohe Investitionskosten für Systeme vor Ort und lange Wartezeiten während der Beschaffung dieser Systeme, wie sie in Zeiten von Lieferengpässen typisch geworden sind, entfallen. Jedes Azure-Service ist innerhalb weniger Sekunden oder Minuten einsatzbereit und kann ebenso schnell und flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst oder abgeschaltet werden.

Wolfgang Klas ist sich angesichts dieser Vorteile sicher: „Die Lerneffekte durch die Nutzung von Cloud-Services sind sowohl bei Studierenden als auch bei uns Lehrenden vielfältig und treten sehr schnell ein. Die Studierenden sind meist höchst interessiert, sehr dankbar über die Möglichkeit der Nutzung im Rahmen des Studiums und letztlich beeindruckt von der Mächtigkeit der Dienste. Ich möchte auf Azure in der Lehre nicht mehr verzichten.

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Illustration Azure