IT-Infrastrukturprojekte des ZID
An vielen Infrastrukturprojekten innerhalb der Universität Wien ist auch der ZID beteiligt, wenn Netzwerk- und Servertechnik, aber auch Audio- und Videoausstattung für Hörsäle und hybride Lehre betroffen sind. Zudem führt der ZID eigene IT-Infrastruktur-Planungen und -Projekte durch.
Projekte 2020/21 im Überblick
- Projekt: Erneuerung der Klimatechnik in den Serverräumen im NIG
- Projekt: Erneuerung der Hard- und Software für das Service VPN
- Projekt: Modernisierung der Serverraum-Infrastruktur
- Projekt: Netzwerk und Serverraum für den Neubau Biologiezentrum Sankt Marx
- Projekt: Netzwerk und Serverraum für den neuen Standort Kolingasse
- Projekt: Erneuerung der Wireless Access Points
- Projekt: AV-Medientechnik für die hybride Lehre
- Projekt: Errichtung einer Netzersatzanlage im Hauptgebäude
- Projekt: Sanierung der Netzwerk-Infrastruktur im NIG
Projekt: Erneuerung der Klimatechnik in den Serverräumen im NIG
Projektabschluss: Herbst 2021
Phase 1: Errichtung von Fernkälte für die Serverräume im NIG (bereits abgeschlossen)
Phase 2: Errichtung von Fernkälte für die Hörsäle I–III im NIG (bereits abgeschlossen)
Phase 3: Erneuerung der Klimaschränke in den Serverräumen im NIG
Der ZID betreibt mehrere zentrale Serverräume an der Universität Wien – 2 davon befinden sich im Kellergeschoß des Neuen Institutsgebäudes (NIG). Zudem sind dort auch Server des ACOnet sowie des Vienna Internet eXchange (VIX) untergebracht. Die Klimaanlage für die Serverräume im NIG versieht bereits seit über 10 Jahren ihren Dienst und hält die Raumtemperatur auf einem Niveau von 23 Grad Celsius. Bereits 2018/19 wurde das NIG an die Fernkälte angeschlossen, die für die effiziente Klimatisierung der Computer Rooms 1, 2 und 3 im Erdgeschoß schon eingesetzt wird. Die Klimageräte in den Serverräumen waren jedoch technisch nicht in der Lage, mit den Anforderungen der Fernkälte umzugehen.
In Phase 3 dieses Projekts wurde nun die veraltete Klimatechnik in den Serverräumen des NIG auf einen modernen, zukunftsorientierten Standard gebracht. Auch wenn es sonderbar klingt: Die Fernkälte konnte bisher nur in den Sommermonaten zur Kühlung der Serverräume eingesetzt werden. Durch die Modernisierung wird es nun möglich, diese ganzjährig zu nutzen. Dafür ist es notwendig, eine 21 Meter lange Steigleitung vom 1. Kellergeschoß bis in den 7. Stock des NIG zu installieren. Diese wird in einem alten Versorgungsschacht untergebracht, der nur einen halben Meter lang sowie breit misst. Die Durchführung der Arbeiten wird ein geschulter Schachtkletterer übernehmen, der auf engstem Raum die Rohrverbindungen für den neuen Steigstrang herstellen wird.
Durch die neue Infrastruktur wird zukünftig eine wesentlich bessere Energiebilanz beim Betrieb der Serverräume erreicht. Ermöglicht wird diese durch die Installation eines Kalt-Warm-Gangs. Dies bezeichnet eine Bauweise von Server-Racks, bei der durch die gezielte Führung von Kalt- und Warmluft eine höhere Energieeffizienz erreicht wird. Die Kühlluft befindet sich dabei in einem abgeschlossenen Raum (Kaltgang) zwischen den einzelnen Racks. Die Geräte saugen kalte Luft an und lassen die Abluft in einen getrennten Raum (Warmraum) ab. Dadurch sind nun Stromeinsparungen von um die 30 % möglich.
Zusätzlich sieht das Projekt auch die Installation einer internen Notfall-Klimaanlage für den Fall vor, dass die Fernkälte ausfällt. Ohne eine entsprechende Klimatisierung würde sich die Luft in den Serverräumen binnen kürzester Zeit so stark erwärmen, dass sich die Geräte automatisch abschalten.
Der Abschluss dieses umfangreichen Projektes ist noch für Herbst 2021 geplant.
Projekt: Erneuerung der Hard- und Software für das Service VPN und die Loadbalancer
Projektabschluss: Anfang 2021
Nach über 5 Jahren Nutzungsdauer war es notwendig, die Hardware für das Service VPN zu erneuern sowie die zugrunde liegende Software zu aktualisieren. Aufgrund der gestiegenen Nutzung von VPN durch vermehrtes Arbeiten und Studieren im Homeoffice wurden bereits im letzten Jahr die benötigten Softwarelizenzen für Nutzer*innen erhöht: Statt 1.000 können nun 3.000 Nutzer*innen gleichzeitig sich via VPN mit dem Datennetz der Universität Wien verbinden.
Ein zweiter Bereich, den dieses Projekt umfasst, ist die Erneuerung der Loadbalancer. Diese stammen vom selben Hersteller (F5) wie die VPN-Hardware. Für einen sicheren Betrieb war es ebenfalls erforderlich, sowohl Hard- als auch Software auf einen aktuellen Stand zu bringen. Loadbalancer dienen als Lastverteiler in einer Server- oder Cloud-Infrastruktur. Sie beurteilen die Auslastung einzelner Server oder virtueller Maschinen und steigern die Performance einer IT-Umgebung durch entsprechende Umverteilung. An der Universität Wien werden Loadbalancer für stark genutzte IT-Services wie etwa die E-Learning-Plattform Moodle, u:cloud, Webserver oder Anmeldeprozesse (Single Sign-on) eingesetzt.
Dieses Projekt konnte bereits Anfang 2021 erfolgreich abgeschlossen werden.
Projekt: Modernisierung der Serverraum-Infrastruktur
Projektabschluss: 1. Quartal 2022
Die in den Serverräumen der Universität Wien verbaute Switch-Infrastruktur ist bereits über 10 Jahre alt. Eine Umstellung auf eine modernere Ausstattung war nach dieser Zeit notwendig.
Die von diesem Projekt betroffenen Serverräume befinden sich an folgenden Standorten:
- 2 Serverräume im Neuen Institutsgebäude (NIG)
- 1 Serverraum im Hauptgebäude
- 1 Serverraum am Standort Kolingasse
- 1 Serverraum im Biologiezentrum Sankt Marx
- 1 Serverraum im Universitätszentrum Althangrund (UZA II)
- 1 Serverraum am Standort Währinger Straße 29
- 2 Serverräume im Arsenal (Vienna Scientific Cluster)
Das Projekt startete mit einem Evaluierungskonzept sowie einem Infrastruktur-Testaufbau in einem Londoner Labor des Netzwerkausstatters Cisco. Dabei wurden die Bedingungen an der Universität Wien exakt nachempfunden. Ein solches Testszenario wird Costumer Proof of Concept (CPOC) genannt. Nach erfolgreich absolvierten Tests wurde entschieden, die neue Serverraum-Infrastruktur auf ein Controller-basiertes ACI-Modell umzustellen.
Die neue Switch-Hardware konnte bereits erfolgreich eingebaut und konfiguriert werden. Derzeit werden Konzepte für die Umstellung von der alten auf die neue Switch-Hardware erstellt und an deren Automatisierung gearbeitet.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase und soll im 1. Quartal 2022 abgeschlossen werden.
Projekt: Netzwerk und Serverraum für den Neubau Biologiezentrum Sankt Marx
Projektabschluss: 3. Quartal 2021
Im Wiener Bezirk Landstraße wurde als Ersatz für das in die Jahre gekommene UZA I in den letzten 3 Jahren ein neues, modernes und nachhaltiges Laborgebäude errichtet. Die vom ZID errichtete IT-Infrastruktur orientiert sich dabei an diesen Werten sowie den wachsenden Bedürfnissen von Studierenden, Forschenden und Lehrenden in Bezug auf modernste IT-Ausstattung und High Performance Computing.
An diesem Standort wurde ein neuer Serverraum entsprechend modernstem Standard mit einer Notstromversorgung und einer energieeffizienten Ausstattung errichtet (siehe auch Projekt: Umstellung der Serverraum-Infrastruktur).
Die Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes an die Universität Wien erfolgte im Frühjahr dieses Jahres. Der offizielle Betrieb wird mit dem Wintersemester 2021/22 aufgenommen.
Projekt: Netzwerk und Serverraum für den neuen Standort Kolingasse
Projektabschluss: 1. Quartal 2021
In der Kolingasse in Wien Alsergrund wurde das Gebäude der ehemaligen Volksbankzentrale von der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) übernommen und in den letzten Monaten für die Universität Wien adaptiert. Am neuen Standort sind verschiedene universitäre Bereiche der Forschung und Lehre untergebracht. Die Netzwerk-Verkabelung des Gebäudes wurde dafür vom ZID komplett neu errichtet. Zudem wurde ein bereits vorhandener Serverraum inklusive Notstromaggregat an die Bedürfnisse der Universität Wien angepasst (siehe auch Projekt: Modernisierung der Serverraum-Infrastruktur).
Der Betrieb wird mit Wintersemester 2021/22 aufgenommen.
Projekt: Erneuerung der Wireless Access Points
Projektabschluss: 4. Quartal 2022
An der Universität Wien sind über 2.300 Wireless Access Points installiert, die in Spitzenzeiten bis zu 13.000 Endgeräte über Funk über das Service eduroam – WLAN mit dem Datennetz der Universität Wien verbinden. In diesem Projekt werden 700 Access Points durch moderne, leistungsstarke Modelle ersetzt. Die neuen Geräte sind dabei für 3 verschiedene Betriebsszenarien optimiert:
- weitreichende Versorgung von Freiflächen mit Außenantennen
- flächendeckende Versorgung von Büro- und Meeting-Räumen
- dichte Mikrozelleninstallationen für große Hörsäle
Die Hardware-Modernisierung und die Verlängerung der Software-Unterstützung bedeuten, dass ab Ende 2022 der Wireless-Standard 802.11ac mit einer theoretischen Geschwindigkeit von 600 Mbit/s pro Endgerät an der gesamten Universität zur Verfügung steht. Die Anbindung eines einzelnen Access Points – das heißt die gemeinsame Geschwindigkeit für alle verbundenen Endgeräte – wird damit an vielen Standorten von 1 Gbit/s auf 2,5 GBit/s erhöht. Die Auswahl der Funkkanäle sowie die Einstellung der Abstrahlleistung werden für jeden Access Point kontinuierlich von zentralen Algorithmen dem aktuellen Bedarf angepasst.
Damit ist das WLAN der Universität Wien für ein weiteres Wachstum von Bandbreiten-intensiven Anwendungen – insbesondere Videokonferenzsystemen – optimal gerüstet.
Projekt: Audio- und Videotechnik für die hybride Lehre
Projektabschluss: Wintersemester 2021/22
In den vergangenen 1,5 Jahren haben umfassende Anpassungen bei der Audio- und Videotechnik in den Hörsälen und Seminarräumen stattgefunden. Der ZID hatte bereits im Frühjahr 2020 bedingt durch die Corona-Pandemie sehr schnell reagiert und binnen kürzester Zeit die AV-Medientechnik für die hybride Lehre und für die Durchführung von Videokonferenzen in Form von Übergangslösungen umgestellt.
Anfang 2021 wurde am ZID ein Gesamtkonzept für den dauerhaften Einsatz von hybrider Lehre und Streaming-Services ausgearbeitet. Als Teil dieses Investitionsprojekts wurden im Sommer dieses Jahres in rund 70 Lehrveranstaltungsräumen sowohl die Hardware verbessert als auch zusätzliche Geräte eingebaut. Lehrende und Studierende erhalten damit eine deutlich bessere Qualität bei Audio- und Videoübertragungen sowie die zusätzliche Möglichkeit, Videokonferenzen mit Kopplung an das Service u:stream durchzuführen.
Der Betrieb wurde mit Wintersemester 2021/22 aufgenommen.
Projekt: Errichtung einer Netzersatzanlage im Hauptgebäude
Projektabschluss: 3. Quartal 2021
Im Hauptgebäude am Universitätsring wurde eine Netzersatzanlage – Dieselmotor und Generator – zur Notstromversorgung im Fall eines Netzausfalls errichtet. Überbrückt mit Hilfe einer Batterie startet der Generator innerhalb weniger Sekunden und liefert bis zu 520 kW Leistung für den Betrieb des Rechenzentrums, den zentralen Netzwerk-Router, die Leitwarte sowie die Räumlichkeiten des Krisenstabs.
Das Projekt wurde DLE-übergreifend durch den ZID und die DLE Raum- und Ressourcenmanagement (RRM) durchgeführt. Nach Start Ende 2018 wurde mit der Planung begonnen. 2020 wurde, nach der Baueinreichung und Detailplanung, mit den Ausschreibungen der Gewerke und der Baueinleitung begonnen.
Der überwiegende Teil der Ausführungsarbeiten wurde 2021 geleistet, die Fertigstellung ist im Sommer 2021 erfolgt. Seit dem 28.09.2021 läuft die Anlage im Automatikbetrieb.
Projekt: Sanierung der Netzwerk-Infrastruktur im NIG
Projektabschluss: 3. Quartal 2021
Im Neuen Institutsgebäude (NIG) wurde die komplette Netzwerkverkabelung des Standorts während des laufenden Betriebs saniert. Sowohl die Verteilerstandorte als auch die Verkabelung erfüllen damit nun die gültigen Brandschutzbestimmungen sowie die technischen Anforderungen an ein modernes, leistungsfähiges Netzwerk.