Digitale Barrieren abbauen: neues Kursangebot

17.05.2024

Interessierte können sich nun flexibel im Selbststudium mit Hilfe eines Online-Kurses über Grundlagen der digitalen Barrierefreiheit informieren und weiterbilden.

Um digitale Barrierefreiheit an der Universität Wien flächendeckend umsetzen zu können, muss einerseits Bewusstsein für dieses Thema geschaffen werden und andererseits das Wissen zur entsprechenden Umsetzung vermittelt werden.


Basiswissen für alle Interessierten

Dazu dient ein neuer Online-Kurs, den die Projektgruppe Digitale Barrierefreiheit in Zusammenarbeit mit dem Center for Teaching und Learning und der Agentur WIENFLUSS erstellt hat. Der Kurs ist als sogenannter MOOC umgesetzt. MOOCs (Massive Open Online Courses) sind Online-Kurse, die kostenlos sowie zeit- und ortsunabhängig besucht werden können. Sie kombinieren Videos und andere Materialien, etwa Texte oder weiterführende Links, mit Diskussionsforen und Quizzes.

Der Kurs richtet sich primär an Verantwortliche und Redakteur*innen von Webseiten der Universität Wien, ist aber öffentlich und damit für alle Interessierten zugänglich.

Zum MOOC Digitale Barrierefreiheit auf der Plattform iMooX


6 Lektionen bringen Nutzer*innen folgende Themen näher:

  • gesetzliche Rahmenbedingungen verstehen
  • digitale Inhalte mittels TYPO3 barrierefrei gestalten
  • Barrierefreiheit in digitalen Projekten sicherstellen
  • Webseiten auf Barrierefreiheit prüfen
  • Einblick in Nutzungsverhalten von Menschen mit Behinderung erhalten

„Unser MOOC ist ein Startpunkt, mit dem sich etwa Redakteur*innen grundlegend über digitale Barrierefreiheit informieren können“, erläutert Rainer Jantscher, der die Projektgruppe Digitale Barrierefreiheit leitet und den MOOC initiiert und koordiniert hat. „Wichtig war uns, nicht nur rein Wissen über Vorträge zu vermitteln, sondern abwechslungsreich zu informieren. So konnten wir zum Beispiel mit Mathias Schmuckerschlag einen blinden Studenten für ein Video gewinnen. Darin zeigt er live, wie er digitale Services an der Universität Wien nutzt und auf welche Barrieren er dabei stößt.“

Insgesamt 5 Interviewpartner*innen erweitern so in den Videos die Perspektive auf das Thema Digitale Barrierefreiheit. Eine davon ist etwa Victoria Purns, Leiterin der Monitoringstelle bei der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Die Monitoringstelle erhebt, inwieweit das digitale Angebot öffentlicher Stellen in Österreich barrierefrei nutzbar ist. 


Flexibel und interaktiv

Jede Lektion des MOOC setzt sich aus 1 bis 4 Videos zusammen, die auch interaktive Elemente wie Reflexionsfragen sowie ergänzende Inhalte umfassen. Nutzer*innen können flexibel und je nach Bedarf entweder alle Lektionen bzw. Videos durcharbeiten oder nur jene, die für sie interessant sind. Die Lektionen können darüber hinaus in beliebiger Reihenfolge absolviert werden.

Über Foren können sich die Teilnehmer*innen zusätzlich zu den Inhalten des MOOC austauschen. Ein Quiz am Ende jeder Lektion hilft dabei, das erworbene Wissen zu festigen. Nutzer*innen, die 75 % aller Fragen je Lektion richtig beantwortet haben, erhalten zusätzlich automatisch ein Zertifikat.


Weitere Kurse

Für Mitarbeiter*innen sind zusätzlich zum MOOC vertiefende Online-Schulungen verfügbar. Sie behandeln das Erstellen von barrierefreien Inhalten mittels folgender Werkzeuge:

  • PDF-Dokumente aus Word
  • PDF-Formulare mit Acrobat Pro
  • TYPO3
  • WordPress

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Buchung finden Interessierte in der Kursdatenbank.
 

Wieso ist digitale Barrierefreiheit wichtig?

Digitale Barrierefreiheit ist entscheidend, damit auch Personen mit Behinderung Webseiten, digitale Dokumente sowie IT-Services der Universität Wien uneingeschränkt nutzen und damit selbstbestimmt am Universitätsleben teilhaben können. Zusätzlich schreibt das Web-Zugänglichkeits-Gesetz vor, dass digitale Informationsangebote der öffentlichen Hand, und damit der Universität Wien, barrierefrei gestaltet sein müssen. Das heißt: Diese digitalen Angebote sind für Personen mit Behinderung unter anderem wahrnehmbar, bedienbar und verständlich.

Mehr Informationen dazu, was etwa barrierefreie Webseiten konkret bedeuten, sind im Artikel Digitale Barrierefreiheit – oder wie man virtuelle Stolpersteine aus dem Weg räumt zu finden.