Neues Modell für mobile Kommunikation

25.04.2022

Das Diensthandy-Service der Universität Wien wird modernisiert. Ein Gespräch mit Ulf Busch, CIO der Universität Wien und Leiter des Zentralen Informatikdienstes (ZID), und Ulrich Kiermayr, dem für die Umsetzung verantwortlichen ZID-Abteilungsleiter.

Herr Busch, Herr Kiermayr, warum stellt der ZID das Diensthandy-Service der Universität Wien um?

Ulrich Kiermayr: Die Welt des Mobilfunks hat sich rasant weiterentwickelt, deshalb haben wir den Diensthandy-Vertrag neu ausgeschrieben. Der neue Tarif wird besser zu unseren Anforderungen passen – Stichwort mehr Datenvolumen, weniger Telefonie und SMS –, und er wird für die Organisationseinheiten auf jeden Fall kostengünstiger sein als bisher. Bei dieser Gelegenheit werden wir auch einige interne technische und administrative Anpassungen vornehmen.

Ulf Busch: Wir führen nicht nur ein neues Tarifmodell ein, sondern verbessern unsere moderne Kommunikationsarchitektur, die den Nutzer*innen erlaubt, ihre Erreichbarkeit individuell zu managen. Im Zusammenspiel mit dem Telefonie-Service u:phone, dem OpenScape Web Client und dem Personenverzeichnis u:find können sie maßgeschneiderte Lösungen finden, die Erreichbarkeit sicherstellen, ohne zum Beispiel die Nummer des Diensthandys allgemein öffentlich machen zu müssen. Das ist für eine moderne Universität mittlerweile State of the art.

Warum ist das notwendig?

Busch: Die Corona-Pandemie war hier sicherlich ein wichtiger Faktor. Umfangreiches Homeoffice, virtuelle Lehrveranstaltungen und Sprechstunden, Arbeiten in Quarantäne, all diese Szenarien sind relativ neu auf uns zugekommen. Für uns ist wichtig, dass die Mitarbeiter*innen der Universität Wien jederzeit so gut erreichbar sind, wie sie es wünschen, auch wenn sie nicht im physischen Büro tätig sind.

Was wird nun konkret anders?

Kiermayr: Erstens, und das ist auch schon die größte Änderung, die unseren Nutzer*innen auffallen wird: Ab Mitte Juni gibt es nur mehr eine Diensthandy-Nummer, und zwar die bisherige „interne Nummer" im Format +43-664-817-xxxx. Das ist die Original-Nummer der SIM-Karte, die auch schon jetzt in der Mein-A1-App abrufbar ist. Die offizielle Corporate-Nummer mit +43-664-60277 und der u:phone-Durchwahl am Ende entfällt, weil sie zwar leicht zu merken ist, aber viele Probleme verursacht.

Was sind das für Probleme?

Kiermayr: Für viele SMS-Dienste ist die Corporate-Nummer zu lang, aus dem Ausland ist sie nicht immer zuverlässig erreichbar. Wenn Mitarbeiter*innen die Organisationseinheit wechseln und eine neue u:phone-Durchwahl bekommen, ist es irrsinnig aufwändig, das auf dem Handy nachzuziehen. Auch ein Provider-Wechsel ist mit Corporate-Nummern sehr schwer umsetzbar. Mit einer Nummer pro SIM-Karte sind wir hingegen sauber aufgestellt. Jede*r Mitarbeiter*in hat eine Nummer, die für alle Dienste erreichbar ist und die er*sie für das ganze Berufsleben an der Universität Wien behält.

Busch: An dieser Stelle muss man sofort dazusagen: Alle Diensthandy-Nutzer*innen können während der Umstellung und auch in Zukunft jederzeit universitätsintern und nach außen telefonieren und sind jederzeit erreichbar. Und nach der Umstellung auf den neuen Tarif werden Anrufe an die eingestellte Corporate-Nummer für unbegrenzte Zeit an das u:phone weitergeleitet. Es gehen also sicher keine Anrufe verloren. Wir werden unsere knapp 1.200 Diensthandy-Nutzer*innen außerdem in Kürze per E-Mail im Detail über alle kommenden Anpassungen informieren sowie Anleitungen und FAQ zur Verfügung stellen. 

Was ändert sich darüber hinaus?

Kiermayr: Als ersten Schritt weg von der Corporate-Nummer werden am 4. Mai die Diensthandy-Nummern bei den Personeneinträgen in u:find ausgeblendet. Nutzer*innen können statt dessen die bisherige interne Nummer im Format +43-664-817-xxxx einblenden, wenn sie das wollen, und so selbst entscheiden, wie sichtbar ihre Handynummer sein soll. Knapp 100 Personen haben für die 817er-Nummer eine Privatnutzung vereinbart, die wollen sie wahrscheinlich nicht in u:find sehen. Auch für diese Zielgruppe haben wir eine Lösung entwickelt, die wir den jeweiligen Nutzer*innen direkt kommunizieren werden.

Die Handynummer ist für viele Menschen sehr eng mit der eigenen Person verknüpft. Wie werden die Nutzer*innen die Veränderung Ihrer Meinung nach wahrnehmen?

Busch: Uns ist klar, dass der Abschied von einer gewohnten Telefonnummer zusätzlichen Arbeitsaufwand verursacht. Man hat die Nummer an vielen Stellen hinterlegt, vielen Personen bekannt gegeben, die müssen den Kontakt im Adressbuch aktualisieren, auch in der E-Mail-Signatur steht die Corporate-Nummer, und so weiter. Gleichzeitig ist der individuelle Benefit nicht sofort erkennbar. Ich möchte deshalb alle Diensthandy-Nutzer*innen um Verständnis und um ihre Mitarbeit bitten. Bitte nutzen Sie die Zeit, nutzen Sie die Informationsangebote, die wir für Sie ausarbeiten. Das Diensthandy-Team des ZID steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, so dass wir gemeinsam gut in die neue Phase der mobilen Kommunikation starten können.

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Headerbild mit Porträts von Ulf Busch und Ulrich Kiermayr